STIPENDIUM RHEINSTEINE-[K]
Die Idee zum Projekt RHEINSTEINE-[K] hat ihren Ursprung im Oktober des Jahres 2018. Der Pegelstand des Rheines sank so sehr, dass die Hungersteine des letzten Jahrhunderts zum Vorschein kamen und die Auswirkungen der globalen Erwärmung anschaulich zu sehen und zu fühlen waren.
Hungersteine sind bei Niedrigwasser im Flussbett oder am Gewässerboden sichtbar werdende große Steine. Benannt sind sie nach der mit Dürrezeiten in Verbindung stehenden Gefahr einer Hungersnot. Sie tragen Inschriften und Jahreszahlen. Auch über Hungersteine im Rhein wurde frühzeitig berichtet, so 1898 über solche Steine in Rheinbett bei Schaffhausen. Später beschrieb Alfons Paquet, ein Journalist aus Wiesbaden während seiner Rheinreise 1923 diese „Hungersteine, die jahrzehntelang im Wasser verborgen sind und bei ihrem Auftauchen Zeichen von Menschenhand verraten.“
2018 bewegte sich der Schiffsverkehr auf dem Rhein nur noch stark eingeschränkt in der schmalen Fahrrinne. Die BASF in Ludwigshafen musste daher ihre Produktion zurückfahren, zudem fehlte wichtiges Kühlwasser. Beim Hundespaziergang am nun überbreiten Rheindürkheimer Rheinstrand bei Worms fand ich wundervolle Kleinode, interessant geformte und unterschiedlich gefärbte Steine, die vor der Dürre unter der Wasseroberfläche verborgen lagen. Die Idee, aus „RHEINSTEINEN“ im Spannungsfeld Klima „[K]“ ein Projekt Objekte/Objektschmuck zu starten, entstand unmittelbar.
Das Aufzeigen der Schönheit und interessanten Vielfalt der Rheinsteine ist ein Ziel, da sie als „Rheinkiesel“ gewöhnlich unbeachtet bleiben oder als „gewöhnlich“ betrachtet werden. Übergeordnet ist in diesem Zusammenhang, die Erkenntnis zu erlangen, zu welchen Leistungen die Natur in der Lage ist, welches Leben, welche Ästhetik sie erschaffen vermag und die daraus erwachsende Wertschätzung der Natur in ein verantwortliches Handeln im Umgang mit der Natur zu überführen.
Manche Fundsteine besitzen eine Taille. Spannend ist es, eine Befestigungsmöglichkeit in der Art eines Gürtels für diese zu finden. Das passt gut zum Thema Klima. Vielleicht sollten wir alle den Gürtel ein wenig enger schnallen ....
Flora und Fauna sind durch den Mangel an Wasser bedroht ... wenn Natur stirbt, sterben wir auch ... Die Möve ist mein Symbol .... Vielleicht werden wir solche Lebewesen zukünftig nur noch im Schaukasten eines Naturkundemuseums vorfinden .....
Auch die Geschichte des Rheins ist ein spannendes Thema, die Nibelungenfestspiele in Worms ebenso ...
Die Arbeit an diesem Projekt hat mir große Freude bereitet, auch weil mir das Thema Klima sehr am Herzen liegt und ich bedanke mich bei Herrn Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolff und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, die mir die Umsetzung über ein Stipendium ermöglicht haben.